Tanja und Stefan Castle – Teil 2

Inzwischen hatte Stefan zwei Jahre im „RPF“ – dem Gulag ausgehalten. Nur sieben Stunden Schlaf sind erlaubt. Putzen, Wartung, Klempnerarbeiten, Klimaanlagenreparaturen, jeden erdenklichen Dienstleistungsjob ausführend.
Die anderen fünf Stunden am Tag bestehen aus Sec Checking , um die „VERBRECHEN“ herauszufinden und den WAHRHEITS Rundown zu machen, um herauszufinden, welche „SCHWARZE PROPAGANDA“ und „feindliche Gedanken“ der RPFer gegenüber der Kirche hat.

Die Menschen werden darüber belogen, dass es ein sechs-monatiges Programm sei, in Wirklichkeit dauert es Jahre.

Die Sea Org-Mitarbeiter im RPF stehen es durch. Andersfalls die sofortige Trennung von Ehepartner, Familie, Freunden und wie soll man ohne Geld gehen, ohne Job, ohne Perspektive! Die Zeiten haben sich geändert … die unabhängigen Scientologen haben ein Netzwerk … „Untergrundbahn“, wo eine vollständige Rettung arrangiert wurde, um einem fliehenden Scientologen einen sicheren Zufluchtsort zu geben und sie auszustatten mit einem Führerschein, einer Bankverbindung, einem Job , Lebenslauf und so weiter …

Tanja war täglich dem Zureden und Druck ausgesetzt, um ihren Mann, der ins RPF geschickt worden war, fallen zu lassen..

Tanja Castle

Als loyale Frau, die sie war, weigerte sie sich. Ihr wurde mehrere Male gesagt, Stefan würde nie in der Lage sein, zur GOLD Basis zurückkehren, und sie solle die Scheidungspapiere unterzeichnen. Die Scheidung wurde ganz und gar von Miscavige inszeniert.

Obwohl Stefan die Anforderungen für sein RPF erfüllt hat, wird ihm nicht erlaubt das RPF zu verlassen!

Zur Hölle mit der Politik!
Zur Hölle mit den Spielregeln!

David Miscavige wollte Tanja als seine Sekretärin.
Zum Teufel mit einer Ehe!

Ein weiteres Jahr verging. Stefan war noch immer im RPF Gulag eingesperrt.
Jeden Tag wurde er bearbeitet, um die Verbindung zu seiner Frau zu trennen.
Ihm wurde gesagt, seine Frau hätte Scheidungspapiere unterzeichnet.
Schließlich funktionierte der Zermürbungskrieg.

Stefan zwang sich, nicht an Tanja denken.

Er stimmte sowieso zu, ihr nie zu schreiben oder mit ihr zu sprechen.

Er unterzeichnete im RPF Vereinbarungen, dass seine Ehe vorbei war.

Er hatte keinen Ausweg.

Er wäre nie aus dem Gulag entlassen worden, wenn er sich nicht damit einverstanden erklärt hätte, sich von seiner Frau zu trennen und nie wieder mit ihr zu kommunizieren.

Miscavige und seine Helfer hatten es geschafft!

Sie hatten Mann und Frau getrennt und hatte es schriftlich.

Stefan Castle kam aus dem RPF heraus – ein gebrochener Mann.

Lesen Sie mehr über die unglaubliche Geschichte von Tanja und Stefan in „Inside Scientology“ von Janet Reitman

http://www.amazon.com/Inside-Scientology-Americas-Secretive-Religion/dp/0618883029

Weniger als vierundzwanzig Stunden aus dem RPF war, wurde Stefan ein Handy gegeben. Tanjas Mutter war auch ein Sea Org Mitglied, und sie überreichte es ihm.

Sehr kurz danach Tanja flüsterte „Ich liebe dich immer noch.“

Sie hatte die Scheidungspapiere nicht unterzeichnet. Er war im RPF belogen worden.

In einem Akt höchsten Muts und offenem Widerstand gegen David Miscagive – den nur wenige Menschen, wenn sie in der Sea Org sind, durchziehen (außerhalb der Sea Org, wird er [Miscavige] als Feigling und Dreckskerl angesehen) begann Tanja ihren Ehering wieder zu tragen.

Fortsetzung folgt

Karen de la Carriere
Karendelac@gmail.com

Über Felicitas Foster

Independent Scientologist - Cosmopolitan, Blog: Der Treffpunkt
Dieser Beitrag wurde unter David Miscavige, Karen de la Carriere, RTC, Scientology Organisation, SP Declare, Trennungsdurchsetzung (Disconnection) abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu Tanja und Stefan Castle – Teil 2

  1. Rita Wagner schreibt:

    Ja, das sind die Berichte, die man ‚auf linien‘ nicht erzählt bekommt!! Das ist, was deutschen Publiks ganz wenig bekannt sein dürfte – obwohl es einige deutsche Sea Org Mitarbeiter gibt und gab!! Gut, dass diese Dinge jetzt von Zeit- und Augenzeugen erzählt werden – vielen Dank Karen!!

    Wie empört war ich damals auf FLAG, als ich eine gelbe Mitteilung las, dass ‚mein MAA‘, also ein Deutscher ins RPF geschickt wurde – wohlgemerkt, das war bereits Tatsache!
    Ich war besonders empört, weil ich wusste, dass er grade geheiratet hatte, auch ein deutsches Mädchen, was ich kannte!
    Ich schrieb sofort einen Bericht, ja lieber Josef, auch diese Mitarbeiter gab es durchaus!! Doch wünsche ich niemandem, was ich dann an Ärger am Hals hatte!! Schlussendlich war ich nur noch froh darüber, den Sturm halbwegs gut überstanden zu haben !!
    Die Dritte Dynamik kann sehr, sehr stark sein – läuft sie in die falsche Richtung, ist sie auch darin sehr, sehr stark …
    Das gilt nicht als Entschuldigung, ich bin draussen und weiss warum!! 🙂

  2. Bruni L schreibt:

    Hallo Rita
    ich bin Deutsche und ich bin Public, ich beobachte seit nunmehr 30 Jahren Staffs
    werden ausgebeutet, Puplics finanziell ausgeblutet und SeaOrgMember werden gehalten
    wie Sklaven. Das ist menschenverachtend und menschenunwürdig..
    Durchgesetzt von einer sog. Ethik Abteilung, die ihren Namen nicht verdient.
    Das ist sichtbar mit blossem Auge, dazu brauche ich keine Gulagschreckensmeldungen.
    Das Schlimme ist, daß diese Dinge in Sc für „normal“ gehalten werden.
    Wo ist da das Bewusstseins- bezw. Kulturniveau dieser Gruppe geblieben?
    unterhalb von Copyright
    Wie in jedem Faschismus sind von da an noch schlimmere Dinge zu tolerieren
    im fließenden Übergang.
    Ich warte auf den Tag, an dem die ganz tollen Scientologen sagen „oh davon habe
    ich nichts gewusst“
    Grüsse

    • Rita Wagner schreibt:

      Hallo Bruni,
      klar hast Du das beobachtet – du hast ja auch Deine Konzequenz gezogen!!
      Du brauchst sicherlich diese Gulagschreckensmeldungen nicht – die sind für die gedacht, die Deinem letzten Satz entsprechen „oh davon habe ich nichts gewusst“ – glaub mir, der Tag ist schon lange vorbei, für so manchen!!

    • Han Solo schreibt:

      Hallo Bruni,

      Du schriebst wahrheitsgemäss „Staffs werden ausgebeutet, Publics finanziell ausgeblutet und SeaOrgMember werden gehalten wie Sklaven“.

      LRH schrieb wahrheitsgemäss „SPs sind SPs weil sie Havingness vorenthalten und unerwünschte Havingness aufzwingen“ ( HCOB 3.6.1972 RA, erneut revidiert am 8.12.1978 PTS-RUNDOWN, ZUSÄTZLICHER SCHRITT ).

      Ich vermute daher, dass es auch anders ginge, wenn die Havingness in der Church nicht nieder gemacht, sondern gefördert würde. Staffs könnten anständig bezahlt werden, Publics würden finanziell nicht überstrapaziert werden, und Sea Org Mitglieder könnten materiell und spirituell respektiert werden.

      Wenn es die UNTERDRÜCKUNG nicht gäbe …

      Für meine Vermutung spricht auch dieses Beispiel :

      Eine der grössten Yoga-Schulen Deutschlands, schön ländlich gelegen, bietet einwöchige Kurse an. Mehrmals am Tag trifft man sich zu Yoga, Meditation und Mantra-Singen. Diese Woche kostet soviel wie 2 Stunden Auditing in einer deutschen Org. Im Preis inbegriffen ist Unterkunft und Vollpension ( mit Bio-Nahrung ).

      Diese Yoga-Schule sucht ständig interessierte Mitarbeiter. Diese bekommen

      # eine anständige Unterkunft ( nicht überfüllte, unappetitliche oder sogar verlauste Schlafsäle, wie es in der Sea Org nicht ungewöhnlich ist )

      # gesunde Verpflegung ( nicht eine Strafdiät aus Reis und Bohnen, wie es in der Sea Org immer wieder vor kommt )

      # bezahlte Sozialversicherung einschliesslich Krankenkasse ( absolut unüblich in deutschen Orgs und der Sea Org )

      # ein festes monatliches Gehalt von anfangs ca. 300 Euro, dass später je nach Posten auf 350 Euro oder mehr steigen kann ( in Orgs und der Sea Org völlig undenkbar, von ganz wenigen Posten mal abgesehen )

      Man beachte : die Yoga-Schule verwendet keine Statistiken und Ethikzustände, hat kein „höheres Management“ und kein RTC, keine scentologische Organisationstafel und keine Verwaltungs-Tech. Und doch können sie ihre Mitarbeiter weitaus menschlicher behandeln als jede Org.

      Anscheinend kommen sie ohne Unterdrückng aus.

      ( Dieser Vergleich ist rein wirtschaftlich und finanziell. Man sollte mir nicht unterstellen, dass Ich Scientology und Yoga gleich setze ).

  3. Bruni L schreibt:

    Han Solo, gutes Beispiel,
    ich frage mich seit Jahren was macht, auch intelligente Menschen,
    in Sc so dumm und so naiv. Ich kenne Beispiele.

    • Han Solo schreibt:

      Bruni,
      vielleicht kann ich ein Puzzlestückchen zu Deiner Frage beitragen :

      Es kommt vor, dass jemand laaaaange Zeit ein Ziel hatte, das er aber nicht erreichen konnte, und vieleicht schliesslich sogar aufgegeben hatte. Doch plötzlich wird nicht nur offen über dieses Ziel gesprochen, das Ziel scheint auf einmal sogar erreichbar !

      Nach meiner Beobachtung geschieht dann oft Folgendes : der Betreffende wird nun völlig versessen auf das Erreichen dieses Zieles – es ergreift und durchdringt seine ganze Existenz. Mit der Folge, dass alles andere auf einmal weniger wichtig ist.

  4. Bruni L schreibt:

    Das ist gut, daraus resultiert dann auch ein gewisser
    Fanatismus, der ja gut zu beobachten ist.
    Der dann auch keine sachliche Diskussion zulässt.
    siehe auch bei anderen Religionen
    Es hat mal einer gesagt, ich glaube es war Lenin, Religion ist
    Opium fürs Volk, da ist schon was dran.

    • Han Solo schreibt:

      Ja Bruni,
      ich halte es für eine hohe Kunst, sich von an sich richtigen und wichtigen Dingen nicht im Übermass übernehmen zu lassen.

Hinterlasse eine Antwort zu Rita Wagner Antwort abbrechen